Insektensterben

Die Bienen sterben – aber welche Bienen denn eigentlich?

Für die Artenvielfalt sind Wildbienen besonders wichtig!

Hört man den Begriff „Bienen”, denkt man zunächst an die Honigbiene.

Dabei ist sie aufgrund Ihrer fehlenden Spezialisierung weit weniger gefährdet als viele unsere Wildbienenarten, von denen es allein in Bayern 560 Arten gibt. Diese übernehmen 30% der Bestäubungsleistung unserer Nutz- und Wildpflanzen. Sie produzieren zwar keinen Honig, sammeln aber Pollen, den sie zur Brutpflege benötigen und bestäuben dabei unzählige Blüten. Viele von ihnen sind Nahrungsspezialisten und somit auf eine einzige Pflanzenart oder Gattung angewiesen.

Dass die Wildbienen in ihrem Bestand gefährdet sind, ist deshalb gerade wegen ihrer Leistung als Bestäuber von Bedeutung. Denn ihre Arbeit setzt bereits im zeitigen Frühjahr ein, in der Regel vor der der Honigbiene, und findet im Gegensatz zu dieser sowohl bei Kälte als auch bei bedecktem Himmel statt.

In vielen Ländern werden Wildbienen als die effektiveren Bestäuber eingesetzt denn sie besuchen
im gleichen Zeitraum 3-5mal so viele Blüten wie die Honigbiene und kommen dabei öfter in Kontakt mit der Narbe.

Auch Pflanzen mit kompliziertem Blütenbau sind speziell auf langrüsslige Wildbienenarten angewiesen (z.B. Eisenhut, Rittersporn, Rotklee).

Bei vielen Nachtschatten- und Borretschgewächsen kann der Pollen nur durch Vibration der Flugmuskulatur aus den Blüten herausgeschüttelt werden. Das kann nur die Wildbiene leisten.

Wildbienen sind Einsiedler und graben Gänge in den Boden oder nutzen zum Beispiel Mauerritzen oder Totholz, um ihre Eier abzulegen. 70% ihrer Lebenszeit verbringt die Wildbiene im Boden oder in der Kammer eines Nistplatzes.

Wenn wir den Fortbestand der Wildbienen sichern wollen, sollten wir sowohl auf geeignete Nisthilfen als auch auf den Schutz und die Vermehrung ihrer Trachtpflanzen achten.